Open Media Vault: RAID1 OS Platte

So, hab ja schon seit langem mein OMV und bin voll zufrieden. Allerdings hatte meine Lösung noch einen Schönheitsfehler: Die Betreibssystem-Platte war ungespiegelt. Pfui 🙂

Doch zum Glück gibt es diese schöne Anleitung hier. Sieht ja ganz spannend und einfach aus, war es dann leider doch nicht so.

Aber zurück zum Anfang:

Ausgangslage: eine uralte Platte als OS-Platte (150 GB), 2x 1TB als Daten-Platten (brauche aktuell nicht mehr), diese natürlich RAID1, geht ja über die Oberflächer super zu machen.

2 neue Platten bestellt (2x Seagate ST3250312CS, also je 250 GB).

Vorgegangen ziemlich nach Anleitung:

  1. Neue Platte in den Slot 2 von meinem HP Microserver eingebaut (natürlich offline, Server ist leider nicht Hot-Swappable) und Kiste hochgefahren. Soweit kein Problem.
  2. Jetzt von dieser Anleitung die Schritte unmittelbar nach dem Reboot aus Schritt 4 bis so ziemlich vor Schritt 7 gemacht. Wichtig, den Reboot noch nicht machen, da er sonst immer noch von der alten Platte bootet. Vielmehr muss im /boot/grub/grub.cfg folgendes noch angepasst werden:
    1. es gibt eine Zeile wo „insmod ext2“ steht, dort gehören danach noch

      insmod raid
      insmod mdraid1x

      rein (wirklich ein x am Ende von mdraid1x!!)

    2. dieses „search –no-floppy …“ kommt mehrmals in der Datei vor, es gehört an jeder Stelle angepasst auf die neue UUID
    3. es gibt dann noch eine Zeile „linux   /boot/vmlinuz-3.2.0-4-amd64 root=UUID=“ (oder so ähnlich), dort gehört auch die alte UUID durch die neue ersetzt
  3. in der Datei /etc/mdadm/mdadm.conf die Raid-Definition eintragen:

    cp /etc/mdadm/mdadm.conf /etc/mdadm/mdadm.conf_orig
    mdadm –examine –scan >> /etc/mdadm/mdadm.conf

    Wichtig!! Die Datei /etc/mdadm/mdadm.conf unbedingt noch manuell prüfen, ob da eh keine doppelten Einträge am Ende sind!

  4. und bevor jetzt wirklich rebootet werden kann, muss die InitRD neu aufgebaut werden: „update-initramfs -u“ (vgl. diese Anleitung hier). Was sicher auch nicht schlecht ist, den ersten Teil aus der Anleitung von Schritt 7 zu machen, allerdings auf der sdb (also der neuen Platte). Das mit dem fdisk und dieser komischen Zeichenfolge t – 1 – fd – […]. Das setzt den Partitionstyp auf Raid Autodetect

Jetzt sollte er eigentlich booten können und dabei auch das RAID1 als Root-Laufwerk erkennen. Prüfen kann man das über:

df -h

dort gibt es irgendwo eine Zeile die so ähnlich aussieht:

/dev/disk/by-uuid/246b2c9d-b8af-41e6-b45f-c15416c1214f 141G 4,1G 130G 4% /

wichtig ist also das „/“ am Ende, das bedeutet, dass das wirklich als „Root-Laufwerk“ eingehängt wird. Ggf. gibt es meherere Zeilen mit dem Eintrag und nur in einer davon sollte dieses „by-uuid“ stehen.

Die dort angegebene UUID müßste mit „blkid“ verglichen werden können und dort auf das Raid (bei mir: /dev/md0) zeigen.

Falls er beim Booten meint, er findet die Root-Partition nicht, geht ein CLI-Fenster auf. Dort einfach

mdadm –assemble -scan
CTRL-D

rein und dann nochmals die oben angegebenen Schritte prüfen. ggf. gibt es irgendwo einen Tippfehler oder war das „update-initramfs“ nicht sauber durchgelaufen,…

 

Nun kann man mit

grub-install /dev/sdb

den Grub-Bootloader auf die neuen Platte installieren.

 

Anschließend kann man die alte OS Platte ausbauen und die neue in den Slot eins einsetzen. Jetzt sollte er perfekt und fehlerfrei von der neuen Platte booten. Bei mir hat er anschließend sehr lange (15 Minuten) gebraucht, um die Quotas zu prüfen, also nicht schrecken.

 

War auch das erfolgreich, so die neue (zweite) Platte in den Slot 2 einsetzen. Die Kiste sollte immer noch sauber hochkommen. Wir können dann – wie schon zuvor – die Partitionstabelle von sda (der neuen Platte, auf die ja schon das gesamte OS kopiert wurde, aber in Slot 1) auf sdb (der neuen leeren Platte, in Slot 2) übertragen:

sfdisk -d /dev/sda | sfdisk –force /dev/sdb

Und jetzt noch das RAID „wiederherstellen“ (d.h. eigentlich auf die neue 2. Platte im Slot 2 übertragen) (vgl ab Step 8 von dieser Anleitung mal wieder):

swapoff -a
mdadm /dev/md126 -a /dev/sda1
mdadm /dev/md127 -a /dev/sda5

Das kann schon seine Zeit dauern, sieht man aber schön im OMV-Webinterface unter RAID-Verwaltung. Das wars.